Also, ist Eclipse immer auf dem neusten Stand was die Technologie anbelangt? Fragt mich die Journalistin Claudia Nuara am frühen Morgen, nachdem sie den ersten Schluck unseres monatlichen Espressos getrunken hat. Die einzig relevante Frage, meine Liebe, ist ob Eclipse die technischen Entwicklungen überwacht! Denn auf dem neusten Stand zu sein bedeutet nicht viel.

Das Wichtigste ist zu wissen, wohin die Veranstaltungstechnik von morgen geht und auf dem Laufenden zu sein, sowohl in Bezug auf die Informationen wie auch auf dem Feld. In der Vergangenheit hat es gereicht eine Zeitschrift zu abonnieren und an zwei bis drei Geschäftstreffen pro Jahr teilzunehmen. Jetzt müssen wir immer online sein. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Geschäfts.

Alles wird zur Informatik

Bereiche wie die Bühnenmaschinerie, die Ton- und Lichttechnik sind in unserer Branche lange Zeit statisch geblieben. Einige Scheinwerfer sind noch genauso wie vor 25 Jahren. Mit der neuen Technologie, die sich unter anderem auf die Informatik bezieht, haben sie aber begonnen sich sehr schnell auszubauen und eröffnen unglaubliche Entwicklungsmöglichkeiten. Dies mit den Folgen der Digitalisierung: Komplexität und Veralterung. Was heute machbar und gültig ist, ist morgen schon wieder veraltet.

Die Technik ist fortgeschritten, aber vor allem sehr vergänglich. Vorher ging ein Audio- oder Videosignal von einem Punkt A zu einem Punkt B. Jetzt verwaltet dasselbe Computernetzwerk alles, hierdurch wird das Ganze sehr instabil. Es ist wahrscheinlicher, dass die Dinge nicht funktionieren als vor 20 Jahren.

Also ist es wichtig die Tendenzen gut zu verstehen und nicht irgendetwas zu unternehmen? Stellt Claudia fest.

Wir sind hier, um die Wünsche der Kunden und die Realität durch Lösungsvorschläge zu verbinden. Das Problem ist jedoch, dass die Menschen das Gefühl haben, dass alles einfach ist, da sie (fast) alles mit einem simplen Smartphone erledigen können. Die Nutzung einer kostenlosen App aus dem Internet bei einer Veranstaltung ist beispielsweise viel komplizierter als das. Und neben der Machbarkeit gibt es immer die Frage nach der Zeitdauer (wann kommt das nächste Update?) und den finanziellen und personellen Ressourcen, um das Projekt zu entwickeln. Wenn man mit Personen arbeitet, die sich der Schwierigkeiten bewusst sind, ist alles in Ordnung, aber dies ist bei weitem nicht immer der Fall. Die Höhe eines Budgets muss immer erklärt und begründet werden…

Die Kluft besteht

Also ist wie immer das Geld der Streitpunkt? Lächelt Claudia. Es ist offensichtlich, dass heute mehr denn je die Kluft zwischen jenen, die Mittel haben und den Durschnittsmenschen besteht. Zwischen denen, die wollen, was sie im Fernsehen bei einem Sportereignis oder bei Eurovision gesehen haben, wo riesige Summen für überwältigende Effekte investiert werden, und denen, die sich die Bildschirme, LED-Wände, die Baustellenwoche und die drei notwendigen Probetage auch tatsächlich leisten können. Aber wir sind Brückenbauer und müssen versuchen, Dinge zu ermöglichen. Ohne jedoch Bastelarbeit zu leisten. Um die Bedürfnisse zu erfüllen, müssen wir jetzt schon viel im Vorfeld arbeiten und die Frage ist: Wer finanziert das?

Es ist unmöglich, alles zu wissen

Eclipse gibt es seit 35 Jahren, so habt ihr die gesamte technologische Entwicklung der letzten 20 Jahre miterlebt, bemerkt Claudia. Ja, und dass die Menschen sich mit dem Beruf zusammen entwickeln, ist die wahre Herausforderung. Zwischen denen, die dazu in der Lage sind und denjenigen, die Angst haben vor der Technologie, die sich so schnell verändert. Es besteht die Frage, ab wann ein Techniker zum „Oldtimer“ wird, der in der Garage gelagert wird. Die Verantwortung von Eclipse ist es daher, das Thema auf den Tisch zu legen und die Mitarbeiter auf Weiterbildungen zu sensibilisieren. Diese haben dann die Aufgabe, ihre Leidenschaft zu bewahren. Der Beruf ist extrem komplex geworden und es ist sehr schwierig, einen Generalisten zu haben. Selbst innerhalb desselben Bereichs kann niemand mehr alles von A bis Z. Einige Technologien machen es jetzt unmöglich alles zu wissen.

Immer ein Plan B

Wie also entscheiden wir was zu tun ist und welche Technologie zu verwenden ist? Fragt Claudia erneut. Die Entscheidung, die ich heute treffe wäre in sechs Monaten bereits nicht mehr dieselbe. Die Lebensdauer der Techniken und Geräte wurde verkürzt aber die Preise sind immer noch dieselben. Daher ist es wichtig, die Relevanz des Austauschs einer Technologie richtig einzuschätzen, beispielsweise in einem Stadion. Die Überwachung der technischen Entwicklung erlaubt es Eclipse, wettbewerbsfähig zu bleiben, eine Strategie zu entwickeln und Änderungen zu antizipieren, jedoch nicht mehr als fünf Jahre im Voraus. Deshalb stelle ich mir immer die grundsätzliche Frage: Wo ist bei all dieser Technik der analoge Schalter? Was ist der Plan B, wenn es nicht funktioniert?

Die Antwort darauf ? Dies könnte das Thema eines nächsten Kaffees sein, meine liebe Claudia.

Laurent Sandoz, CEO Eclipse